Ein Brunch mit Hindernissen.
Ein Brunch. Ein Bekanntenkreis mit Intoleranzen. Dazu verschiedene Befindlichkeitsstörungen. Und spezielle Ernährungsgewohnheiten. Von vegan über vegetarisch, spirituell und allergisch bis hin zu mäkelig. Alles dabei. Noch mehr Abenteuer geht eigentlich nicht. Stimmt. Doch wir waren zuversichtlich. Und gut vorbereitet. Dachten wir. Ein gemütlicher Brunch sollte es werden. Mehr nicht. Eigentlich. Es wurde mehr. Nämlich eine Katastrophe. Ein Intoleranzbrunch.
Doch der Reihe nach.

Neulich bei uns Zuhause. Wir hatten Besuch. Wir hatten eingeladen. Zum Brunch. Und uns nichts dabei gedacht. Wir wollten lediglich einen schönen Tag mit netten Menschen verbringen. Wir hatten eine grobe Vorstellung von gemütlich und lecker in netter Gesellschaft. Das war der ganze Plan. Stressfrei gemütlich. Peng.
Im Nachhinein stellte sich jedoch heraus: Blöde Idee. Wieso ist man eigentlich immer erst hinterher schlauer?

Dass aber auch immer was ist!

Dabei bin ich eigentlich total gerne Gastgeber. Das Schöne an Besuch ist ja, dass man Besuch hat. Ich habe gerne Besuch. Mag es, wenn viel los ist. Wenn Menschen am Tisch sitzen und lachen, trinken, essen, glücklich sind. Unkompliziertheit als kleines zusätzliches Gimmik wäre dabei wahnsinnig charmant. Menschen, die keine “Extras” brauchen und auch erwarten. Menschen ohne Spezialfähigkeiten. Die keine Sonderbehandlung verlangen. Die finde ich ganz zauberhaft. Also würde ich finden. Aber wie heisst es gerne mal so schön: Wir sind hier nicht bei WÜNSCHDIRWAS. Danke.
Wo sind eigentlich all diese unkomplizierten Menschen plötzlich hin, die es in meiner Erinnerung tatsächlich mal gab.

Diese Menschen, die vorbeikommen, einfach geniessen, gerne am Tisch sitzen und Stunden später ziemlich entspannt und total zufrieden mit einem “schade, ist es wirklich schon so spät” Gefühl nach Hause gehen. Die sich schon beim Abschied auf den nächsten Besuch freuen. Die einfach gerne so da waren. Und gerne wieder kommen.

Es gibt doch nichts Schöneres. Oder? Eigentlich. Aber igendwie ist in letzter Zeit jedoch alles anders. Unkompliziert ist abhanden gekommen, nicht mehr gefragt. Alles muss kompliziert sein.
Aber warum ist plötzlich alles so kompliziert?

Wo kommt das auf einmal her? Jeder hat auf einmal Specialeffects und gefühlt tausend Sonderwünsche. Jeder will sein Ding durchziehen. Jeder ist nur noch ICH. Und ich frage mich ernsthaft, warum. Das alles gab es doch so früher nicht. Zumindest nicht in diesem Ausmaß. Oder?

Seit wann gibt es eigentlich diese Ernährungsgewohnheiten mit Specialeffects?

Wovon redest du da eigentlich?

Ich rede von dieser Esskultur, die keine mehr ist. Diesen Magichnicht-Essichnicht-Habichnochnieprobiertwillichaberauchnicht-Kandidaten.
Ich spreche von diesen Intoleranzen. Unverträglichkeiten. Neuen Ernährungsgewohnheiten.
Ich rede von Vegetariern mit Laktoseintoleranz, von Veganern mit Sojaunverträglichkeit, von Teilzeitflexitariern die alles essen ausser das, was man gerade auf den Tisch gestellt hat.
Ich rede von Menschen mit Glutenunverträglichkeit ohne Glutenunverträglichkeit zu haben.
Von Menschen mit Fruktoseintoleranz, die mir bei einem Glas Cola und einer Apfeltasche von ihren Problemen vorjammern.
Von Menschen, die streng vegetarisch leben aber natürlich Fisch essen.
Von Menschen, die streng vegan leben weil sie den Planeten retten wollen und Tiere aus ethischen Gründen nicht mehr essen wollen, aber herzhaft in eine Sojabratwurst beissen, man vermisst schliesslich das Gefühl richtiger Wurst. Die Art Sojabratwurst natürlich, deren Hauptbestandteil Soja höchstwahrscheinlich nicht vom Feld ums Eck sondern dank Gewinnmaximierungs- und Wirtschaftsinteressen und ganz im Sinne der Weltwirtschaft von irgendeiner Plantage eines gerodeten Regenwaldes stammt, alles andere als Klimaneutral importiert, eingeschweisst in eine nicht ganz so klimafreundliche Plastikverpackung auf der zudem in der kleingedruckten Zutatenliste ganz vegankompatibel irgendwas mit Ei steht.

Aber ich mein ja nur.

Ich rede von den Veganern, die am allerliebsten Avocados in allen Variationen essen und mir gleichzeitig was von regionalen Lebensmitteln erzählen. Die angeblich nur beim Bauernmarkt ums Eck regional angebautes Gemüse kaufen, während sie mit Appetit ihre vegane Asiabowl mit Reis, Avocado, Mango, Edamame, Chiasamen und Quinoasalat auslöffeln. Und den Nachtisch krönt ein Biss in das vegane Chocolate-Cocos-Bananabread. Ich habe nichts dagegen, nicht falsch verstehen. Im Gegenteil sogar. Aber es passt eben nicht ganz zum vorausgegangenen Nachhaltigkeits-Regional-Vortrag. Ausser man lebt da wo das Zeug wächst. Urlaub gildet übrigens nicht. Ausser man geht da zu Fuss hin. Dann nehm ich das Gequatsche auch tatsächlich ernst.

Ich rede von Menschen, die im Cafehaus Käsekuchen ohne Ei haben wollen und ihren Kaffeelatte gerne mit ohne Koffein, mit ohne Milch und/oder mit ohne Milchschaum, fettarm und fettfrei, natürlich laktosefrei und vegan und natürlich mit extra Zucker und noch mehr Karamellaromasirup haben wollen. Reissirup ginge auch, aber nur wenn er laktosefrei und vegan ist. Und eine Extraportion Zimt bitte.

Ich rede von der Sorte Vegetarier, die ab und zu bei der Fastfooderia mit dem goldenen Bogen essen gehen, sich dort einen Burger bestellen und dann das Fleisch aus dem Burger nehmen, weil sie ja vegetarisch leben.

Wieso militante Ernährungspropheten überhaupt in solchen Etablissements verkehren bleibt uns Allesfressern trotz Nachfrage verborgen. Aber traut man sich und fragt vorsichtig nach warum sie denn nicht wenigstens einfach nur Pommes essen bekommt man durchaus eine Antwort, die sich einem noch weniger erschliesst.

Meine Lieblingsantwort endet mit: “…weil ich ja nicht weiss in welchem Fett die Pommes frittiert wurden.” Echt jetzt?

Frei nach dem Motto “Wenn du schon nicht mit Wissen beeindruckst dann verwirre wenigstens mit völlig absurdem Schwachsinn.”

Ich rede auch von der Sorte Veganer, die sich am Frühstücksbüffet im Hotel Butter und Nutella auf ihr Croissant schmieren nachdem sie kurz vorher allen anderen die Nachteile einer klassischen Ernährung ausschweifend verklausuliert hatten. Um danach Achselzuckend auf die fragenden Blicke aller mit am Tisch Sitzenden auf Butter und Co. mit einem “aber sonst lebe ich streng und total vegan, unterwegs ist es halt schwierig” antworten.

Ich rede von spirituellen Menschen die aus spirituellen Gründen nur bestimmte Farben an bestimmten Tagen mit bestimmten Inhaltsstoffen ohne bestimmte Inhaltsstoffe essen. Die eine kleine hübsch eingepackte Plastiktüte mit Dekoblume drumrum und Frootloops darin für natürliches Extasy halten, weil ein spiritueller Meister kurz mal drübergepustet und -gebetet hat. Ja DIE Frootloops! Ich rede von den Menschen die sonst zuckerfrei und vegan und absolut Alkoholabstinent leben “weil das spirituell besser sei wegen der Schwingungen”. Nur Kräuterschnaps, den könne man schon trinken, das seien ja Kräuter. Und rauchen ginge auch, das sind ja nur Blätter.

Darf man das sagen? Wahrscheinlich nicht. Aber ich kann nicht anders…

ES NERVT!

Und nimmt immer beklopptere Züge an.

Und ja – ich spreche hier aus Erfahrung. Ich habe alles miterlebt. Wirklich wahr!


Neulich also bei unserem Brunch

Nette Leute hatten wir eingeladen. Dachten wir. Wir hatten deswegen extra zum Brunch geladen, weil man ja schon aufs Schlimmste eingestellt ist. Brunch wär da doch eine gute Idee. Denn beim Brunch ist die Auswahl gross und somit doch bestimmt für jeden etwas dabei. Damit konnten wir doch eigentlich nichts falsch machen. Dachten wir. Romantische Vorstellung. Im Nachhinein sind wir schlauer.
Und wir hatten wirklich an alles gedacht!

Den Tisch hatten wir beladen wie auf einem Kreuzfahrtschiff. Eingekauft, geschnibbelt, Röllchen gedreht, gezupft, gebastelt, geknibbelt. Drapiert, onduliert, geschmückt, gewürzt, gekocht.

Wir waren zwei volle Tage mit der Vorbereitung beschäftigt. Hatten am Abend vorher Brot und noch einen Kuchen gebacken, alles hübsch gedeckt und dekoriert.

Blumen arrangiert. Servietten gefaltet. Besteck poliert.

Schliesslich gab es ja Veganer, Vegetarier, Menschen mit Jogahintergrund, Menschen mit Religionshintergrund, Menschen mit Laktoseintoleranz, meditierende Menschen, welche die kein Gemüse mögen, andere die kein Obst essen, wieder andere die Kaffee nur bis 10 Uhr morgens trinken und nachmittags um drei, davor dazwischen und danach vertragen sie ihn nicht. Wenige mit Glutenunverträglichkeit, eine Fruktoseintoleranz und diverse Religionsvorschriften, die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann und hier am besten einfach grossflächig ignoriere. Ich finde ich bin mit all den Intoleranzen und Sonderwünschen bereits völlig ausgelastet. Da wird es schwierig sich auch noch um religiöse Weltanschauungen kümmern zu müssen. Aber wir hatten dennoch alle Optionen bedacht. Selbst die, von denen wir nichts wussten. Waren wir zumindest überzeugt.

Wir waren extra besonders früh aufgestanden.

Sind zum Bäcker gelaufen, haben Brot, Brötchen, Hörnchen, Croissants und einen Hefezopf gekauft. Damit man auch ja genug im Haus hat. Keiner zu kurz kommt. Für jede Unverträglichkeit etwas dabei ist. Schliesslich hatten wir nur selbstgebackenes Brot und Kuchen vorbereitet. Da kann das eine oder andere Korn oder die eine oder andere Mehlauswahl schon mal zu Unstimmigkeiten oder Unwohlsein führen. Wollten wir natürlich nicht.

Also haben wir vorsorglich zugekauft.

Wie man es als guter Gastgeber eben so macht.

Wir waren perfekt vorbereitet. In unserer Welt. Waren wir zumindest überzeugt. Dachten wir.
Und dann kam alles anders.

Denn dann kam der Besuch. Allerdings nur die Hälfte. Die anderen hatten Magenverstimmung, Heuschnupfen, schlecht geschlafen, keine Zeit, keine Lust, kranke Kinder, schlechten Stuhlgang und/oder sonstige Unzulänglichkeiten.

Vorher kurz Bescheid zu geben war aber wohl nicht nötig. Anscheinend hatten sich die Gäste ja vorher gegenseitig informiert. Nur uns Gastgeber nicht. Aber das war scheinbar etwas egal. Das nicht Erscheinen musste in den Augen einiger als Entschuldigung genügen.

Die andere Hälfte wollte dann nach Austausch in einer extra gegründeten Whatsappgruppe, der wir natürlich nicht angehörten, übrigens eigentlich erst absagen.

Hatte sich dann aber umentschieden, kam dann doch.

Wie nett.

Nun hatten wir zwar lediglich nur halb so viele Gäste am Brunchbuffet sitzen als erwartet, aber das machte die Sache nicht leichter. Um es vorsichtig auszudrücken.
Laktoseintoleranz. Glutenunverträglichkeit. Intervallfasten. Weightwatchers. Vegan. Vegetarisch. Lowcarb. Detox. Glaubensfragen. Allergien. Schlechte Laune. Stress. Burnout. Wichtige Termine, die nicht verschoben werden konnten.
Alles war dabei.

Und dann ging es los!

HIP HIP HOORAY!

Kein Kaffee wegen dem Koffein. Und doch jetzt nicht – die Uhrzeit!

Milch wäre vielleicht ok. Aber keinen Milchschaum. Oder vielleicht doch. Ob die Milch denn laktosefrei und fettarm wäre. Sojamilch da? Hafermilch auch? Super. Mandelmilch wäre jedoch besser. Bevorzugt jedoch Reismilch. Aber nur einer bestimmten Marke, man wäre da empfindlich.

Besser aber Fertigcappuccino vorgesüsst aus dem Tütchen mit Sahne. Ist für den gestressten Magen bekömmlicher. Fertigcappuccino würde man zuhause auch immer trinken. Und man wolle schliesslich nur wegen dieser Einladung nicht gewohnte Gewohnheiten über den Haufen schmeissen.

Aber nur wenn es schnell geht.
(Ein äusserst beliebter Spruch übrigens bei den Gästen, die ihre Handtasche umgehängt lassen und weder Schal noch Jacke wirklich ablegen wollen. Die immer frieren oder müde sind und nach dem Essen sofort gehen wollen weil sie frieren oder müde sind).

Tee? Naja nagut. Eigentlich nicht so aber wenn nun mal nichts anderes da ist gehts zur Not.

Aber bloss keinen Schwarztee. Und Früchtetee auch nicht. Kräutertee vielleicht. Aber nur, wenn er ohne Minze ist.

Orangensaft? Fruktoseintoleranz und Sodbrennen!

Wurst? Nein niemals und schon gar nicht die auf dem Tisch. Achso das ist vegane Wurst?! Ach nein die auch nicht. Das ist ja keine richtige Wurst.

Augenrollgeräusch

wenn sonst gar nichts mehr hilft

Schinken? Nein. Schinken geht nicht. Schon gar nicht Serrano oder Parma. Nie probiert, trotzdem für nicht gut befunden.

Käse? Achgott nein Käse nicht. Wegen der Laktose.

Cocktailtomaten auch nicht. Wegen der Säure.

Aber den Schinken-Mozzarella-Auflauf mit Baguette, gebackenen Eiern und frischem Basilikum aus dem Ofen, der wäre ok. Allerdings ohne Basilikum und nur mit ein bisschen Baguette. Und Eier sind auch schwierig.

Ach du meine Güte!

Mozzarella mit Tomate frisch ging allerdings auch auf gar keinen Fall. Gemüse roh zu essen sei ja sowieso nicht so gut und Mozzarella hat viel zu viele Kalorien.

Frischkäse ginge vielleicht, aber nicht die Marke, die auf dem Tisch steht. Man sei da heikel.

Obazda mit Breze? Zum Brunch? Wie kommen wir denn darauf?

Oliven? Wie, Oliven…?

Avocado? Nein also Avocado mag man heute nicht. Schon gar nicht als Guacamole. Und auch nicht pur. Und die Sorte ist auch nicht die richtige.

Frischer Räucherlachs? Ogott.

Frische Kresse? Furchtbar.

Gurken? Wie banal.

Marmelade, Nussnougatcreme, Honig – nein. Honig ist nicht vegan.

Ahornsirup. Nein.

Pancakes. Zum Frühstück?

Butter auch nicht. Zu fett.

Quark mag man nicht. Haferflocken isst man nicht. Porridge klingt für die eine Hälfte komisch. Die andere Hälfte mag ihn nicht so wie er gemacht ist mit Zimt und Kardamom.

Hefezopf? Rosinen mochte man als Kind nicht. Also heute auch nicht.

Semmel sowieso nicht. Brot auch nicht. Das Sodbrennen! Die Kohlenhydrate. Weissmehl!

Aber ein Stück Mascarponetorte, das würde man schon essen.

Auch die Schokoladenmuffins konnte man bis auf den letzten Krümel wegputzen.

Frische Erdbeeren passen allerdings nicht zum Frühstück. Prosecco auch nicht. Zumal Prosecco einen Schwips macht, und das geht ja schon mal garnicht. Zudem die Histaminunverträglichkeit.

Mir war dann irgendwann leicht übel.

Ist Intoleranz eigentlich ansteckend?

Toleranz ja offensichtlich nicht!

Wir sassen vor einem Riesenhaufen Essen. Wunderhübsch angerichtet. Lecker duftend. Mit Gästen die ich am liebsten auf den Mond geschossen hätte. Die zudem nur damit beschäftigt waren sich darüber zu unterhalten, was sie gleich machen würden, wenn sie wieder gegangen sind.
Und ich war geistig nur damit beschäftigt, zu überlegen, ob von diesem üppigen und in meinen Augen zauberhaften Brunch hoffentlich irgendwas einzufrieren war.

Den Prosecco habe ich aus Verzweiflung übrigens selber gesoffen. Hat geholfen.

Die Erdbeeren waren super. Wie gut, dass sie keiner essen wollte.
Die Gäste hatten ja auch nicht viel Zeit, um allzu lange zu bleiben. Dafür musste Verständnis sein.

Die meisten Gäste drängten nach 30 Minuten zum Aufbruch. Sie hatten ihre Tasche die ganze Zeit nicht von der Schulter genommen. Manche hatten sogar die Jacken anbehalten.

Es waren Termine einzuhalten, anderweitige Besuche zu tätigen, abends stand noch eine Party bei Freunden an. Da konnte man nicht Absagen, das war schon so lange geplant.

Die Kinder waren irgendwo Übernachtungsgast und brauchten dafür noch irgendetwas Unwichtiges, das musste man als anständige Helikoptereltern selbstverständlich noch ganz dringend bis spätestens in 20 Minuten vorbeigebracht werden.

Vorbereitungen für morgen sollten getroffen werden, schliesslich wollte man am nächsten Tag schon ganz früh zu wirklich lieben Menschen fahren, die man lange nicht gesehen hatte.

Die hätten zum Brunch eingeladen!

Andere bekamen am nächsten Tag selbst Besuch und wollten rechtzeitig Zuhause sein, weil ja noch so viel zu tun und vorzubereiten wäre.

Nein, man wolle nichts von dem Brunch mitnehmen. Man hätte schon eigene Sachen eingekauft die alle mögen würden.

Wenn es nicht so traurig wäre das wohl der Moment für ein herzhaftes Lachen. Leider steckt es wie betoniert im Hals fest.

Ich habe übrigens festgestellt, dass man Käse- und Schinkenröllchen ganz wunderbar einfrieren kann. Aus den Eiern haben wir Eiersalat gemacht. Der war lecker.

Die Wurst kam in einen Nudelsalat mit Mandarinen und Erbsen – eine schöne Kindheitserinnerung die am nächsten Tag unglaublich tröstend gewirkt hat.

Hatte ich schon erwähnt, dass ich nie mehr wieder Menschen zum Brunch einladen werde? Und generell niemanden mehr jemals zum Essen einlade?

Dass ich meinen Bekanntenkreis dringend überdenken sollte, ist mir nun auch klar geworden.

Vielleicht ist es ja auch gar nicht so schlecht, ab und an mal einfach alleine zu sein.

Jedenfalls werde ich mir künftig keine Arbeit mehr für Menschen in meinem Umfeld antun, die es nicht zu schätzen wissen. Die mir zusätzlich auch noch das Gefühl vermitteln, sie sind zwar da aber haben eigentlich gar keine Lust und auch keine Zeit und müssten gleich weiter – nämlich zu den wirklich wichtigen Dingen und Menschen in ihrem Leben.

Ich hake diesen Brunch mit Hindernissen einfach am besten unter “U” für “Und wieder was dazugelernt” ab.

Ich denke ein kleinerer Freundeskreis tuts auch. Vielleicht sollte ich ein wenig aussortieren. Wär bestimmt besser fürs Gemüt. Ich bin da eigentlich ganz tolerant.

Ich glaube im nächsten Leben mach ich was ohne Idioten!

ich

Eine Kolumne.

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