2024 – 2025 WAS? SCHON WIEDER EIN JAHR VORBEI?
Neues Jahr, neues Glück. So oder so ähnlich. Mir fällt diesmal nicht viel ein, was ich uns fürs neue Jahr wünschen könnte. Obwohl. So ein paar Kleinigkeiten hätte ich dann doch auf meiner bescheidenen Wunschliste.
Frieden. Das wär doch mal was. Hat leider noch nie funktioniert. Aber schön wärs.
Das mit dieser Gier in den Griff bekommen. Und diesem elendigen Wirtschaftswachstumsgedanken. Ja das wär was.
Weniger Egoismus. Was schwer wird, wenn alle dazu aufrufen, sich selbst zu lieben und zuallererst an sich selbst zu denken.
Achtsamkeit. Aber was soll das bedeuten. Niemand ist wirklich achtsam.
Nachhaltigkeit. Auch so ein inhaltsloses Wort. Was genau ist Nachhaltigkeit? Weiss das überhaupt irgendjemand? “Längere Zeit anhaltende Wirkung.” Steht im Duden. Aber was genau soll das bedeuten, wenn wir dieses Wort ständig und in allen Bereichen inflationär nutzen. Am Ende doch wieder nichts.
Ich wünsche uns fürs neue Jahr jedenfalls einfach weniger von allem. Vielleicht bringt uns das ja mal auf den Weg in die richtige Richtung. Vielleicht sollten wir weniger reden und vor allen Dingen nicht wie sonst üblich “einfach mal machen” sondern im Gegenteil einfach mal NICHT machen.
Die Welt wäre mit Sicherheit eine bessere wenn einige von uns einfach nur auf dem Sofa sitzen und gucken würden. Nichts tun. Nur gucken.
Das wäre mein Wunsch fürs neue Jahr. Zugegeben, ungewöhnlich. Aber alles andere hat bis jetzt ja eher so semi funktioniert. Es hat sich in der Menschheitsgeschichte leider schon oft genug herausgestellt, dass Erfindungsreichtum, Innovation und Tatendrang am Ende doch nicht immer die beste Entscheidung gewesen ist. Mal drüber nachdenken.
UND DANN MACHEN WIR UNS NOCH MAL KURZ GEDANKEN ÜBER UNSER EIGENES BESCHEIDENES KARMAKONTO.
Oder? Oder doch nicht? Ja keine Ahnung. Gute Taten bedeuten ein paar extra Punkte fürs Karmakonto. Sagt man. Aber ist das so? Wir wissen es nicht. Woher auch. Ich kenne jedenfalls niemanden, der am Ende des Jahres im Briefkasten einen Kontoauszug seines persönlichen Karmakontos mit allen Bonuspunkten aufgelistet bekommen hat. Tja.
FAZIT: PERSÖNLICHE VORSÄTZE FÜRS NEUE JAHR SIND AUCH KÄSE
Ich habe keine Vorsätze fürs neue Jahr. Nicht, weil ich unkreativ wäre. Ich habe keine Vorsätze weil ich schlau bin. Denn wer hält Vorsätze schon ein? Wieso sollte ich also unnötigen Aufwand betreiben für eine Sache, die von vornherein zum Scheitern verurteilt ist.
Ich nehme mir also dieses Jahr wieder einmal nichts vor. Und gucke was kommt. Lasse alles auf mich zukommen. Fliessen. Und dann ist es wie es ist. Und ich mache wie immer das beste draus. Oder versuche es zumindest. Mein Karmakonto wird auch ohne Vorsätze am Ende dieses Jahres gut gefüllt sein.
HAPPY 2025!
2023 -2024 SAME PROCEDURE AS EVERY YEAR?
Huch. Es ist wieder so weit. Ein Jahr ist vorbei. Und ich bin noch garnicht fertig damit. Also mit dem alten Jahr. Ich wollte doch noch so viel erledigen. Eigentlich.
Aber wie so oft bin ich mal wieder weit hinter meinen eigenen Erwartungen zurückgeblieben.
Weil aber auch immer was is…
2023 war ein unglaublich anstrengendes Jahr. Es war extrem viel los. Existenzielle Entscheidungen wollten getroffen werden. Lebenseinschneidende Ereignisse schnitten ins ereignisreiche Leben. Erfolglose Versuche alles besser zu machen blieben erfolgreich erfolglos.
Ich wollte eigentlich einfach mal Dinge tun, die nur für mich sind. Und am Ende waren es wieder nur die Dinge, die andere von einem abverlangt haben und nichts mit meiner eigenen Entscheidungsfreude Schrägstrich Entscheidungsfindung zu tun hatten. Wie üblich.
Dafür war Corona endlich mal kein Lebensfüllendes Thema mehr. Hurra. Was in Anbetracht der Teuerung, Inflation und Weltlage auch irgendwie nichts wesentlich besser gemacht hat. Klima, Krieg und Arschlöcher gefühlt überall. Es ist nicht lustig.
Wie mir dieses Fremdgesteuertsein auf den Keks geht! Einfach mal nur atmen, leben und rumsitzen wäre schön.
Heute Abend ist Silvester. Das blödeste Fest des ganzen Jahres. Das kommt auf meiner persönlichen Beliebtheitsskala direkt nach einer Zahnwurzelbehandlung.
Ich kann Feste nicht ausstehen, die einem Gutelaune aufzwingen.
Silvester bedeutet besoffenen Menschen überall. Man kann nirgends hin ohne Angst haben zu müssen, dass irgendein Idiot Billigböller aus günstigem Anbaugebiet, gekauft bei zwielichtigen Dritthändlern aus undurchsichtigen Handelskanälen in die Menge schmeisst und sich dabei auch noch unglaublich witzig findet. Haha…
Parties kosten ein Heidengeld Eintritt und sind an Silvester meist noch beschissener als sonst. Draussen ists meistens kalt oder nass oder nasskalt und wenn man mal einen schönen Platz gefunden hat, nicht im Schmodder steht, die Jacke warm genug ist und die Füsse nicht kalt sind, der Sekt schmeckt, die Musik stimmt, die Leute nett sind – dann ist der Himmel vernebelt und man sieht nix ausser Trübsal. Super.
Und feiert man zuhause weiss man genau, was einen am nächsten Morgen erwartet. Abgestandenes Zeugs in Bechern überall in der Wohnung verteilt. Irgendein Überbleibselbesoffener liegt noch auf der Auslegeware rum und weiss nicht, wie er dahin gekommen ist. Man selbst weiss erst recht nicht, wer er überhaupt ist und warum er auf der eigenen Auslegeware liegt. Der Backofen ist verklebt, weil irgendwer im laufe des Feierabends auf die tolle Idee gekommen ist, seinen Suffhunger mit Fertigpizza zu stillen. Leider inklusive Verpackung.
Die Gulaschsuppe aus der Dose klebt in kleinen Spritzern schön verteilt an der nicht abwischbaren Wand. Im Klo siehts dank Stehpinkelei aus wie es riecht. Und im Bett liegt jemand mit Schuhen und den Resten einer geplatzten Chipstüte.
In der Badewanne liegt auch etwas. Im eiskalten Wasser. Aufgequollen schnarchend mit Handtuch überm Kopf. Es lebt noch. Und wohnt hier normalerweise nicht. Der Wasserhahn tropft. Es blubbert und klebt überall.
Die diesige Luft draussen riecht nach Bombeneinschlag und frisch Erbrochenem. Man steht in der Morgendämmerung vor seiner eigenen Wohnung, die einem plötzlich sehr fremd vorkommt. Und fragt sich, wieso man nicht einfach Dinnerforone geguckt, Fondue mit Hasi gegessen und danach gepflegt Stösschen mit einem leckeren alkoholischen Erfrischungsgetränk der Sorte Supermarkt und Söhne gemacht hat, um danach gemütlich auf dem Sofa DVD oder die beliebtesten Hits zu Silvester mit Holger Goldblech zu gucken. Hossa!
Nächstes Silvester wird alles anders. Weil man ein Jahr älter geworden ist, schlauer, reifer, vernünftiger ist.
Oder man macht es einfach wie üblich. Und findet Silvester nach wie vor beschissen.
In diesem Sinne prosten wir dann mal mit Gulaschsuppe aus der Dose und irgendeinem Frizzante Trallalla im Glas fröhlich in die Runde und freuen uns auf die freundliche Katerkatze, die uns jetzt schon im Nacken sitzt und es sich morgen früh in trauter Zweisamkeit wieder auf dem eigenen Haupte gemütlich machen wird. Sameprocedureaslastyear? Sameprocedureaseveryyear!
Und im nächsten Jahr wird alles anders. Und bleibt doch gleich. Denn irgendwas ist ja immer!
Ich wünsche uns allen ein wundertolles Jahr 2024!